
Kinderwunschpatientinnen über dem 35. Lebensjahr zeigen bei Durchführung einer In Vitro Fertilisation eine geringere Schwangerschaftsrate als jüngere Patientinnen.
Der Grund ist in einer zunehmenden "Eizellalterung" mit daraus resultierender Abnahme der Eizellqualität zu finden.
In jüngsten Untersuchungen zeigte sich, dass Embryos, die sich aus "älteren" Eizellen entwickeln, differenziertere Kulturbedingungen benötigen, um ihr optimales Entwicklungspotential zu erreichen.
Das Spezialmedium Global 35+ wurde entwickelt, um den speziellen Anforderungen dieser Embryos gerecht zu werden. Den Einsatz von Global 35+ empfefehlen wir bei:
1.) reduzierter Prognose (wenig Eizellen, Endometriose) 2.) erfolglose IVF - Vorversuche
Wenn bei vorangegangenen IVF-Versuchen ein gutes Embryonenwachstum erfolgt ist, es jedoch nach dem Embryotransfer nicht zur Einnistung und Schwangerschaft gekommen ist, stellt die Methode der Microcurettage – auch „MIC“ genannt, einen Versuch zur Verbesserung der Einnistungschancen dar. Neuere Studien haben gezeigt, dass eine geringgradige Schleimhautirritation im Vorzyklus eines IVF-Versuchs die Einnistungschancen von Embryonen steigert – und zwar für zwei weitere Folgezyklen. Bemerkt wurde dieses Phänomen nach Gebärmutterspiegelungen, wenn danach der IVF Versuch „funktionierte“. Denselben Effekt erreicht man durch eine Microcurettage mit einem kleinen Plastikrohr.
Dieser kleine und kurze Eingriff kann ohne Narkose bei uns im Institut durchgeführt werden. Er ist weitgehend schmerzlos. Dabei wird ein kleines Plastikrohr in die Gebärmutterhöhle eingeführt und eine zarte Aufrauhung an einem Teil der Gebärmutterschleimhaut durchgeführt. Anschließend können Sie gleich wieder nach Hause gehen.
Der Eingriff sollte im Vorzyklus eines IVF-Versuches (also vor der Regelblutung) erfolgen.
Bei IVF Versuchen mit erfolgloser Einnistung ist es empfehlenswert, die Microcurettage im Vorzyklus durchzuführen und diese mit der sogenannten „Einnistungsspülung“ beim IVF-Versuch zu kombinieren.
Embryoglue ist ein speziell für den Embryotransfer entwickeltes Kulturmedium. Dieses Medium enthält den Wirkstoff Hyaluronan und soll mit seinen „Klebereigenschaften“ die Anlagerung des Embryos an die Gebärmutterschleimhaut und in der Folge die Einnistung verbessern. Der Einsatz wird empfohlen: • Bei Alter über 35 und erfolglosen IVF-Vorversuchen • Schlechte Embryonenqualität bei IVF-Vorversuchen
Weitere Informationen erhalten Sie hier:
Embryoglue Informatinsblatt pdf
Wenn bei IVF Versuchen Embryonen guter Qualität transferiert werden und es dennoch nicht zur Schwangerschaft kommt, spricht man von „wiederholtem Einnistungsversagen“. Teilweise sind die Gründe dafür noch ungeklärt, wobei es verschiedene Therapieansätze gibt. Manchmal kann ein sogenanntes „überreaktives“ Immunsystem einerseits für frühe oder späte Fehlgeburten als auch für das Implantationsversagen verantwortlich sein. Als eine Therapiemöglichkeit bei „überreaktivem“ Immunsystem können Intralipidinfusionen zum Einsatz kommen.
Intralipid ist eine auf Sojabohnenöl basierende Infusion, die intravenös verabreicht wird und eigentlich zur künstlichen Ernährung entwickelt wurde.
Wie wirkt Intralipid ?
Der genaue Wirkungsmechanismus ist unbekannt. Intralipid wirkt jedoch immunologisch durch Unterdrückung der Killerzellen. Jüngste Studien zeigten nach Einsatz von Intralipid eine Verbesserung der Einnistung der Embryonen und dadurch auch einen Anstieg der Geburtenrate.
Anwendung von Intralipid bei IVF
• wiederholte frühe – oder späte Fehlgeburten • Störungen im Gerinnungssystem • immunologische Störungen • bestimmte Schilddrüsenstörungen (z.B. Hashimoto)
Verabreichung von Intralipid
Vorabklärung durch Blutabnahme: Blutfette und Leberenzyme (Transaminasen)
Es werden 2 Infusionen verabreicht.
Die erste Infusion im Vorzyklus einer IVF-Behandlung. Die zweite Infusion im IVF-Zyklus am Tag der Eizellentnahme. Die Intralipidinfusion wird über 60 – 120 Minuten verabreicht
Wenn eine Schwangerschaft eintritt, sollten die Infusionen alle 4 Wochen bis zur 12 Schwangerschaftswoche weitergeführt werden.
Die Kosten werden nicht von der Krankenkassa oder dem IVF-Fonds übernommen.
Cult –Active ist ein Spezialmedium, das zum Einsatz kommt, wenn beim vorangegangenen IVF-Versuch keine oder nur schlechte Befruchtungen der Eizellen erfolgt sind.
Cult-Active enthält Ca2+ Ionophore, das zur Eizellaktivierung dient und damit die Ferilisationsrate der Eizellen erhöhen kann. Die Eizellen werden gleich nach der ICSI-Befruchtung für 15 Minuten in das Cult Active Medium eingebracht, damit die Aktivierung erfolgen kann.
Die optimale Kommunikation zwischen Gebärmutterschleimhaut und Embryo sind für dessen Einnistung und Weiterwachstum sehr wichtig. Ein Implantationsversagen oder ein Frühabortus können oftmals bedingt sein durch:
• Mangel an Wachstumsfaktoren • Gestörte natürliche Zellkommunikation • Suboptimale Embryoentwicklung • Geringe Uterus-Embryo-Verträglichkeit
Die Zugabe von Wachstumsfaktoren zu IVF-Medien sorgt für eine Präimplantationsumgebung, die dem natürlichen, physiologischen Milieu näher kommt.
EmbryoGen ist ein neues Medium, das den Wachstumsfaktor CM-CSF (Granulocyt Macrophage Colony-Stimulating Factor) enthält.
Embryonen, die Wachstumsfaktoren ausgesetzt sind, haben eine bessere Aussicht auf Einnistung und erfolgreiche Entwicklung.
Den Einsatz von EmbryoGen empfehlen wir bei Patientinnen mit • mehrfachem Implantationsversagen • vorangegangenen Fehlgeburten
Patientinnen, die bereits zwei oder mehrere erfolglose IVF-Versuche hinter sich haben, bieten wir diese neue Methode zur Verbesserung der Einnistung - und Schwangerschaftsraten an. Nach einer japanischen Publikation im November 2007 in der renommierten Fachzeitschrift "Fertility and Sterility" wurde bei Frauen mit Implantationsversagen diese neue Methode angewandt. [Stimulation of endometrium embryo transfer (SEET): injection of embryo culture supernatant into the uterine cavity before blastocyst transfer can improve implantation and pregnancy ratesSakae Goto, M.D., Ph.D.a, Takashi Kadowaki, M.D., M.P.H., Ph.D.b, Hiromi Hashimotoa, Shoji Kokeguchi, M.D., Ph.D.a, Masahide Shiotani, M.D., Ph.D.a] Im Zuge eine Blastocystenzüchtung wird am 3. Tag nach Follikelpunktion eine Spülung der Gebärmutterhöhle mit dem verwendeten Kulturmedium vorgenommen. Dadurch soll die Einnistungsbereitschaft des Endometriums verbessert werden. Am Tag 5 oder 6 nach Punktion erfolgt dann der Blastocystentransfer. Die japanische Arbeitsgruppe berichtete von einer Verdopplung der Schwangerschaftsrate, allerdings bei sehr kleiner Fallzahl. Weitere Studien müssen diesen Erfolg erst bestätigen.
IMSI ist die Abkürzung für Intrazytoplasmische Morphologisch Selektierte Spermien Injektion. Professor Benjamin Bartoov entwickelte mit seiner israelischen Arbeitsgruppe diese neue Methode.
Bei einer routinemässigen ICSI (intracytoplasmatische Spermieninjektion) wird unter dem Mikroskop bei einer 200-400 fachen Vergrößerung ein Spermium ausgewählt, das für die Spermieninjektion verwendet wird. Bei der IMSI Methode wird eine bis zu 6000 fache Vergrößerung verwendet. Dadurch können Spermien ausgesondert werden, deren Zellkerne anormale Auffälligkeiten in Form oder Struktur aufweisen. Prof. Bartoov konnte durch Einsatz diese Technik höhere Schwangerschafts – und Geburtsraten erzielen. (Bartoov et al., Fertil. Steril. 2003)
Unter bestimmten Voraussetzungen kann die IMSI – Technik zur Anwendung kommen (keine Befruchtung nach ICSI, keine Einnistung nach Embryotransfer, hochgradige Teratospermie)
Sind zwei oder mehrere IVF Versuche trotz Einsetzen "schöner" Embryonen erfolglos verlaufen, kann die Spülung des Gebärmutterhalskanals mit Seminalplasma kurz nach der Eizellentnahme die Chance auf eine Schwangerschaft erhöhen. Wie kam es dazu: Wissenschaftler der Universität Heidelberg berichteten über einen neuen Ansatz zur Verbesserung der Einistung von Embryonen bei der künstlichen Befruchtung. Niemand weiß so genau, weshalb trotz sehr guter Bedingungen (junge Frau, gute Embryonenqualität) die Einnistung in einem großen Anteil der Fälle fehlschlägt. Die Heidelberger Wissenschaftler vermuten, dass bei der Reagenzglasbefruchtung der Kontakt mit dem Ejakulat des Mannes fehlt. Man vermutet eine aktive Rolle der Samenflüssigkeit (also der Flüssigkeit des Ejakulats, in dem die Spermien schwimmen) bei der Entstehung von Schwangerschaften. Auch italienische Wissenschaftler haben schon diese Beobachtung gemacht. In einer im Februar 2008 erschienenen Publikation in einer bekannten amerikanischen Fachzeitschrift berichten die Heidelberger Forscher, dass sie mit der Seminalplasmaspülung bei 129 Patientinnen die Schwangerschaftsrate um 11,6 % erhöhen konnten. (Intravaginal and intracervical application of seminal plasma in in vitro fertilisation or intracytoplasmatic sperm injection treatment cycles - a double blind, placebo-controlled, randomized pilot study. Michael von Wolff, Sterility and Fertility, Feb. 2008 online)
PICSI ermöglicht die Selektion von Samenzellen, die bestimmte Membranbindungseigenschaften aufweisen. Die bei diesem Test bindenden Spermien sind reif und zeigen keine DNA – Degradierungen. Dadurch können intakte, befruchtungsfähige Samenzellen herausgefiltert werden. (Worrilow et al. 2007)
Die PICSI Technik kann bei mehrmals fehlgeschlagenen Implantation und ausgeprägter Teratospermie überlegt werden.
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